Januar 6

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Kopfkino, mentale Techniken und Meditation

Meditation zu definieren ist unmöglich. Wer will schon sagen, was ist Meditation und was nicht. Dennoch gibt es große Unterschiede in den Techniken und Bewusstseinszuständen. Die wird auch einem „Neu-Meditierer“ schnell klar. 

Oftmals werden mentale Techniken oder Entspannungstechniken als Meditation bezeichnet. Und umgekehrt genauso. Es ist mir wirklich wichtig zu unterstreichen, dass es hierbei kein falsch oder richtig bzw gut oder schlecht gibt. Entspannungstechniken können bei jeder Meditation als erste Schritte helfen, die innere Ruhe zu finden. Andererseits hat Meditation natürlich auch eine tief entspannende Komponente.

Wenn man es allerdings genau betrachtet, sind es verschiedene Bewusstseinszustände.

Entspannungstechniken, wie Progressive Muskel Entspannung, Autogenes Training oder auch Visualisierungs- und Fokusierungstechniken arbeiten mit Suggestion und Autosuggestion, mit Affirmationen und Bildern. Es gibt ein Ziel. Zum Beispiel Muskelentspannung, Bestärkungen nicht mehr zu rauchen, Gedanken und Bilder von denen wir hoffen, das sie uns wohl tun. Oder einfach runterkommen und eine tiefere Meditation einzuleiten. Es ist ein klein wenig eine Trance mit Hilfe unseres Verstandes. Wir beschränken das Bewusstsein und die Wahrnehmung durch Konzentration und Fokusierung auf etwas Bestimmtes – auf eine bestimmte aktive Verstandestätigkeit.

Tiefere Meditation hingegen benutzt nicht den Verstand. Im Idealfall klärt sie den Verstand bzw lässt ihn Ruhen. Während der Meditation, üben wir unsere Selbstbeobachtung. Wir beobachten, was in unserem Körper, unserer Gefühlswelt und unserem Verstand passiert und können die Verstandestätigkeit idealer Weise zur Ruhe kommen lassen. Quasi eine zweite tiefere Stufe nach der reinen mentalen Technik.

Es gibt kein definiertes Ziel, keine Richtung. Wir beobachten, was in diesem Moment hier und jetzt gerade passiert. Wir beobachten, was wir fühlen, spüren, wahrnehmen, denken. Ohne mentale Technik; sprich, Imagination oder Visualisierung. Idealerweise beruhigt sich die mentale Tätigkeit dadurch nach einer Weile.

In einem weiteren dritten Stadium löst sich auch die Selbstbeobachtung auf.
Wir erfahren uns dann jenseits unserer Gedanken und jenseits unseres urteilenden Verstandes.

Meditationspraxis „erweitert“ das Bewusstsein. Es holt sich den Raum zurück. Der Raum der vorher besetzt war. Besetzt vom unbewussten ewig plappernden Denken des Kopfkinos. 

Im Gegensatz dazu arbeiten Entspannungsmethoden und Visualisierungen mit Suggestion und Autosuggestion. Heißt wir nutzen den denkenden Verstand wie ein Werkzeug. Das kann sehr hilfreich zur schnellen Körperentspannung sein. Auch um sich Ziele zu verinnerlichen oder sich auf etwas zu „programmieren“, was wir uns wünschen. All dies ist sehr gut geeignet, um kurzfristig etwas zu erreichen oder Symptome zu beseitigen. Heißt, wenn wir uns nervös oder angespannt fühlen, haben wir Techniken, die Symptome zu lindern.

Meditation wirkt längerfristig. Meditation kann Selbstwahrnehmung, innere Ruhe und Gelassenheit auf einer tieferen Ebene fördern. 

Zusammenfassend: Meditation ist kein definierter Begriff. Allerdings ist mir in meiner Arbeit Klarheit wichtig. Vor allem, dass meine Klienten es leichter haben Unterschiede nachzuvollziehen.
Deswegen unterscheide ich zwischen Techniken, die den Verstand bewusst einsetzen, Techniken der Beobachtung mit extrem reduzierter Verstandestätigkeit und dem Zustand tiefer Meditation, wo überhaupt keine Verstandestätigkeit mehr da ist … zumindest kurzzeitig 😉

Wirksame Kurzmeditationen sind der Schlüssel, innere Stille und freudvolle Aktivität ständig lebendig zu halten.

www.karsten-mohr.com

#Meditation #Relax #Entspannung #Gelassenheit #Ruhe #Achtsamkeit

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